Karl Borromäus

Der Mailänder Erzbischof mit grossem Einfluss im Tessin und in Graubünden.

Orte

Mailand, Tessin, Graubünden

Gedenktag

4. November

Attribute

Bücher und Totenkopf, Geissel, Pfeile

Patron

Karl Borromäus ist Patron des Bistums Lugano und neben Luzius zweiter Patron des Bistums Chur

Leben/Legende

So auf den ersten Blick hat der heilige Karl Borromäus wenig mit der Schweiz zu tun, er stammt aus der Adelsfamilie de Medici in Italien und hat nie in der Schweiz gelebt. Sein Onkel war Papst Pius IV. 1563 wurde er zum Priester geweiht und kurz darauf auch zum Bischof. Er wurde Erzbischof von Mailand, führte ein asketisches, bescheidenes Leben, verbrachte viel Zeit im Gebet. Er setzte sich besonders für die innerkirchliche Disziplin ein und für die christliche Unterweisung der Kinder. Er entwickelte sich zum grossen Reformer der katholischen Kirche.

Als päpstlicher Visitator der Schweiz wirkte Karl Borromäus aber bis in die höchstgelegenen Orte des Engadins und gründete 1579 das Collegium Helveticum zur Ausbildung von Geistlichen für die Schweiz. Während er im Herzogtum Mailand die Unterstützung der weltlichen Macht genoss, traf er in Graubünden auf den Widerstand der Obrigkeit, die keine Verfahren wegen Häresie zuließ. Als Borromäus 1583 vom Generalrat des überwiegend katholischen Misoxertales um Hilfe gegen die – vielfach aus Italien geflohenen – Protestanten gebeten wurde, wurde dieses Hindernis dadurch umgangen, dass man die Verdächtigen stattdessen der Hexerei bezichtigte. Hiergegen hatte die weltliche Obrigkeit in Graubünden nichts einzuwenden. Von 108 Angeklagten wurden elf durch die weltliche Gewalt verbrannt, die übrigen kehrten unter Folter zur Kirche zurück. Im benachbarten Calancatal wurde ähnlich verfahren, von 50 protestantischen Familien des Tales soll nach Borromäus‘ Abreise keine mehr übrig gewesen sein.

Karl Borromäus starb im Alter von nur 46 Jahren an einem Fieber. Sein Grab ist im Mailänder Dom. 1602 wurde er von Papst Clemens VIII selig- und am 1. November 1610 von Papst Paul V. heiliggesprochen. (Quelle: wikipedia und ökum. Heiligenlexikon)

Sehenswürdigkeiten